Seit Dienstag den 14. April 2020 ist die Nutzung von Kreditkarten beim Glücksspiel in Großbritannien untersagt. Die UK Gaming Authority hat aber nicht nur die generelle Nutzung untersagt sondern auch die Kreditkarten Nutzung über die sogenannten E-Wallets. Die Anbieter dürfen ihren Service nur anbieten wenn sie die Nutzung über ihre eigenen ausgestellten Prepaid Karten untersagen. Und an dieser Stelle frage ich mich echt mit welcher Intention die UK Glücksspiel-Behörde die E-Wallet Anbieter mit einbezogen hat.

Die Kreditkarten der Zahlungs-Anbieter sind Prepaid Karten und das bedeutet, das dort nur Guthaben drauf sein kann. Mit dieser Karte kann man keine Gelder auf Kredit in Anspruch nehmen und in Online Casinos investieren. Anders ist das bei normalen Kreditkarten, wo jeder eine individuelle Kreditlinie hat und quasi mit "virtuellen" Geld spielen kann. Die Abrechnung kommt dann allerdings erst zum Schluss. Hintergrund dieser Entscheidung ist es Spieler zu schützen, die Probleme mit Gambling haben oder eventuell welche bekommen könnten.

Denn die Zahl der interessierten Kunden ist in Zeiten von Corona um ca. ein Drittel nach oben gegangen. Das ist dadurch bedingt, dass viele zu Hause bleiben müssen und nach Abwechselung suchen. Aber das ist nicht der Grund warum man diese Entscheidung jetzt getroffen hat denn seit Januar wurde bereits darüber debattiert. Was für mich überhaupt keinen Sinn macht ist die Entscheidung auch die E-Wallet Anbieter damit einzubeziehen. Das Geld was man auf einer Prepaid Karte hat ist schlichtweg Guthaben mit dem man machen kann was man möchte.

Die Idee, Spieler mit Auffälligkeiten oder Problemen zu schützen ist ja gut und lobenswert. Aber auch Kunden mit solchen Entscheidungen einzuschränken die keine Probleme haben, finde ich persönlich nicht vertretbar. Von daher ist das für mich viel zu kurz gedacht und oberflächig entschieden worden. Es gibt Maßnahmen und auch Hinweise in den Online Casinos aber die reichen natürlich nicht aus. Um Spieler besser zu schützen wäre es angebrachter, die Betreiber in Verantwortung zu nehmen schon beim einzahlen darauf zu achten ob jemand auffällig ist.

Auch die Banken selbst wären da in Bezug auf Kreditkarten Nutzung eine Hilfe, dass quasi alles im Rahmen bleibt und niemand ernsthafte Probleme bekommt. Das würde zwar ein Mehraufwand für Banken und Casinos bedeuten aber dann müsste man nicht mit Verboten agieren. Die Frage ist auch immer wo fängt man an und wo hört man auf. Und wo soll das noch alles hinführen mit immer mehr Regulierungen und Einschränkungen ?

Erstmal betrifft es ja nur den britischen Markt und ich hoffe das wir hier in Deutschland nicht irgendwann vor der gleichen Situation stehen. Das Problem ist, dass Personen die diese Entscheidung treffen, meistens von der Materie selbst wenig Ahnung haben. Dazu kommt, das manche Entscheidungsträger oder Politiker gerne über Dinge entscheiden und anderen Menschen vorschreiben möchten was sie zu tun und zu lassen haben. Bevormundungen haben noch nie zum Erfolg geführt. Ich bin für Schutzmaßnahmen aber bitte nicht voreilig aber bitteschön unter Beteiligung aller relevanten Personen aus den einzelnen Bereichen. Man wird nie eine einheitliche Entscheidung treffen, weil die Interessenkonflikte viel zu groß sind aber man kann durchaus Kompromisse finden wenn man will.

Die Briten haben schon beim Brexit falsch entschieden. Sie haben beim Premier-Minister die falsche Entscheidung getroffen. Und jetzt auch noch mehr Einschränkungen in einem der größten Online Casino Märkte, was natürlich nur meine persönliche Meinung ist.

God save the Queen